Installation
© Sabine Maier 2015
Sehnsucht nach dem Idyllischen.
Das Prächtige, Berauschende,
Oberflächliche, Schreckliche,
Lärmende, Hässliche,
Verzückende, Verwirrende,
unregelmässig Überladene –
Alles ist im Recht.
Wirksame Elemente, in einer Zeit,
die sehr rohe und starke Mittel ihrer Stumpfheit wegen bräuchte.
(Sabine Maier)
Bei Sabine Maier ist Vergänglichkeit ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Fünf an der Wand montierte Grableuchten, die fünf schwach beleuchtete Gläser mit giftiger Marmelade aus Tollkirschen enthalten, ziehen die Blicke der BesucherInnen auf sich. Neben den letalen Behältern ist die chemische Strukturformel der Belladonna (die sich früher Frauen als Schönheitsmittel, zur Vergrößerung der Pupillen, in die Augen getropft haben) großflächig an die Wand gemalt. Ein uralter Diaprojektor wirft daneben den Text „Hass auf die anderen und eine Mahlzeit lang auf mich“ an die Wand. Maiers Installation beschwört die morbide Kehrseite der Schönheit und verweist zugleich auf die historische und mediale Verfasstheit der Vorstellungen weiblicher Körperlichkeit.
(Katharina Gsöllpointner, artmagazine, 2015)
Im Rahmen der Ausstellung Unstimmig, eine mediale Installation und Kommunikation von
elffriede.aufzeichnensysteme / Gerda Lampalzer / Sabine Maier
Medienwerkstatt Wien 2015