“Haydns Lebenslauf (…) ist die Geschichte eines Mannes, (…) der sich bloß durch die Macht seines Talents und durch unermüdete Anstrengung glücklich zu dem Range der bedeutendsten Männer seines Fachs emporarbeitete.”
(Georg August Griesinger, Wegbegleiter Joseph Haydns)
Das Gedenkjahr zu Haydns 200. Todestag wirft seine Schatten auch auf Oberwart. Animiert von einem Zufallsfund – nicht immer sind verbrannt geglaubte Archive tatsächlich völlig vernichtet!
Kann es sein, dass Joseph Haydn in Oberwart war und hier eine Sinfonie geschrieben hat? Kannte der Jahresregent 2009 darüber hinaus gar die Orte Güssing, Rotenturm, Unterwart und Spitzzicken?
Unglaubliche historische Verkettungen im Burgenland bzw. Westungarn führen uns nicht nur plastisch in Geschichte und Gegenwart, sondern auch zu Haydns unvollendet gebliebener „Oberwarter Sinfonie”.
Unter dem Titel “Haydn in der Wart” wird in der Bezirkshauptstadt von Juni bis September ein mehrteiliges Kunstprojekt aufgeführt, das sich eben dieser Vorstellung widmet. Ein Text der ausgezeichneten, heimischen Autorin Katharina Tiwald bildet die Grundlage des Projektes. “Wir haben Fakten miteinander verknüpft und sind davon ausgegangen, dass der Komponist im Südburgenland gewesen ist”, verrät Tiwald.
„Haydns Spuren“
Public Space Installation im Stadtpark Oberwart von Machfeld (Sabine Maier – Michael Mastrototaro) in Zusammenarbeit mit Eveline Rabold
7 Stationen im Stadtpark Oberwart zeigen Artefakte oder Zeugnisse des Aufenthaltes Haydns in der Wart. Sie alle spielen eine Rolle in der Erzählung von Katharina Tiwald, auf die sich das gesamte Projekt „Haydn in der Wart – Die Oberwarter Sinfonie“ bezieht.
Ein Gang durch die Stationen der Ausstellung mit ihren plastischen, fotografischen, historischen und magischen Elementen erlaubt es dem/der BesucherIn, Haydns Aufenthalt in der Wart eindrücklich nachzuvollziehen.
Das ist kein trockener Geschichtsunterricht, es ist lebendige Erzählung mit ihrer Verführungskraft zum kulinarischen Nachempfinden und Betreten des Verschlungenen aus barer Lust am Entdecken, selbst am Entdecken des Obskuren, des vermeintlich obskur Fingierten. So erfunden ist das Erfundene nie, wie auch das Lügen eines Kindes nie nur Lügen alleine ist, lässt es doch immer auch auf einen tieferen Kern, auf eine Wahrheit jenseits dessen, was allgemein als wahr und bewiesen gilt, schließen. (Peter Wagner)