Galerie Raum mit Licht, Wien
Eröffnung: Mittwoch, 16. Jänner 2013
19 Uhr
Ausstellungsdauer: 17. Jänner – 09. März 2013
Eröffnungskonzert “The Beautiful guests”
von Klaus Lang [Komposition | Harmonium]
Mit: Anna nA Kropfelder, Hristina tAK Takovska, Yulan cHU Yu
Wenn das Duo MACHFELD einen Galerieraum besetzt, führt das zur temporären Etablierung einer Zone, in der durch Interventionen und Artefakte die komplexe Struktur künstlerischen Handelns Wirkungsmacht entfaltet: ein „Mach-Feld“ eben; auch hier ist der von Sabine Maier und Michael Mastrototaro gewählte Gruppenname Programm.
Immer steht der Raum im Zentrum ihrer künstlerischen Überlegungen und Manipulationen, unmaßgeblich ob es sich um einen realen, einen konstruierten oder bloß einen vorgestellten Raum handelt. Die aus genauester Betrachtung der räumlichen Situation gewonnene Erkenntnisse spielen den beiden ProtagonistInnen die entscheidenden medialen Werkzeuge in die Hände, mit denen sie gleichzeitig eine Verortung im Hier und Jetzt, als auch eine Transformation auf eine höhere Ebene herstellen können. In diesem Sinn dient der Raum selbst als ein Vehikel der Erfahrung, mit dem es sich – die nötige Bereitschaft vorausgesetzt – durch die Welt von MACHFELD kutschieren lässt.
Die Ausstellung als Zeitmaschine bietet einen Überblick über das vielfältige Werk von MACHFELD, von frühen fotografischen, filmischen und objekthaften, über meist aufgrund gemeinsamer Reisen entstandenen konzeptionellen Arbeiten, Medieninstallationen und Projekte bis hin zur orchestralen Inszenierung des „Staubzeitalters“, in dem das Vergängliche, sich in Auflösung Befindliche, das zu Ende Gekommene neu geordnet, unterteilt und strukturiert wird. Da Sabine Maier und Michael Mastrototaro KünstlerInnen mit vielfältigen Begabungen sind, ist es auch eine Ausstellung über den Blick; oder über Blicke, die von verschiedenen Winkeln die selbe Situation betrachten. Sichtbar werden sie vor allem in Arbeiten über die vorgefundenen Wirklichkeiten in fernen Ländern und unterschiedlichen Kontinenten.
Gedächtnisprozesse allerdings verändern Wirklichkeiten. Hier spielt Zeit ihre Rolle. Dass Erfahrenes und aus dessen Wahrnehmung Gewonnenes unterteilt werden muss, um es mitteilen zu können, liegt im Wesen der Kunst. Dass – ohne reflexiven Verlust von Erkenntnis – eine Teilung im Sinn von Trennung situativ dennoch unterlaufen werden kann, indem man Gleichzeitigkeit sinnlich erfahrbar herstellt, ist nicht mehr so einfach. Dies zu können ist die besondere Leistung von MACHFELD.