Lieber sicher als frei?
In Zeiten eines verstärkten Sicherheitsbedürfnisses
wird die Privatsphäre immer mehr in den Hintergrund gedrängt.
Die Eintragung biometrischer Daten in Reisepässen, Section
Control Systeme und andere Überwachungstechnologien machen
in den Augen der Überwacher aus jeder Privatperson einen potentiellen
Täter.
Sabine
Maier & Michael
Mastrototaro (MACHFELD) veranstalteten gemeinsam mit Martin
Pichlmair und Simone M. Paischer im Rahmen des Projektes )( PIONEER
zwischen 16.9. und 14.10. einen öffentlichen Warwalking Contest
in Wien. Im Zuge dessen wurden von den Pionieren mittels Pioneer
Scanning Units (PSU: GPS-System und PDA) 2831 drahtlose Funknetzwerke
(Wireless LANs) aufgespürt. 1737 verfügten über keine
Wep-Verschlüsselung. Weiters wurden die Wege der Pioniere aufgezeichnet.
Die so erstellte kollaborative Karte wurde auf der Projektseite
veröffentlicht.
Den abschliessenden Höhepunkt von PIONEER
stellt die Ausstellung im "Freiraum" des Quartier
21 im Museumsquartier Wien dar. Die Inhalte der Ausstellung
werden aus diesen Wegdaten in Verknüpfung mit aktuellen Ereignissen
generiert. Das Vorgehen entspricht einer symbolischen Rasterfahndung.
So werden die Teilnehmer des Warwalking Contests zu exemplarischen
Tätern stilisiert.
im Zuge der Ausstellungseröffnung wird es zur Preisverleihung
der nominierten Warwalker in den Kategorien: Gehorsam, Normalität,
Zwang und Verweigerung kommen.
Die künstlerische Umsetzung erfolgt in der
Darstellung eines Wienplans, neun Täterprofilen und einer Video-
und Soundinstallation. Des weiteren finden Workshops zu den Themen
Funkstörung, Wireless Scanner und Phantombildzeichnen statt.
)( PIONEER ist eine Ausstellung zur Förderung
der Wachsamkeit im Alltag.
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